Nationalparks in Norwegen
Mehr als 40 ausgewiesene Nationalparks gibt es in Norwegen, diese haben – allein auf dem norwegischen Festland – ungefähr die Größe von Nordrhein-Westfalen. Hinzu kommen jene Flächen, die auf der Inselgruppe um Spitzbergen herum zu Nationalparks deklariert wurden. Da diese Inseln im Polarmeer ohnehin besonderem Schutz unterliegen, widmen wir uns jenen Parks, die direkt in Norwegen erreichbar sind.
Erster deklarierter Park ist Rondane in Hedmark und Oppland im südlichen Zentrum Norwegens. Rondane ist ein Hochgebirge mit etlichen Gipfeln, die mehr als 2.000 Meter über den Meeresspiegel hinausragen. In diesem Park leben noch wilde Rentiere, es gibt Braunbären und Moschusochsen in der Gegend, die eine uralte norwegische Kulturlandschaft ist. Nicht nur neuzeitliche Dichter haben Rondane besungen, hier finden sich zahlreiche Zeugnisse aus dem ersten Jahrtausend nach Christi und noch heute kann man, das ist typisch norwegisch, gegen Lizenz im Park jagen und fischen.
Um die Gebiete für einheimische Wildtiere sinnvoll zu erweitern, ist 1974 der heute Dovrefjell-Sunndalsfjella genannte Nationalpark eingerichtet worden, 2003 wurde als Brücke zwischen diesen beiden Arealen der Dovre-Nationalpark eingerichtet worden. Es gibt Berg- und Informationshütten, ein ausgeklügeltes System für motorfreie Outdoorfreunde, die in dem Gebiet zelten oder auch in Hütten übernachten können.
Weiter nördlich, dort, wo Norwegen immer schmaler wird, befindet sich der 1963 eingerichtete Børgefjell-Nationalpark. Die raue Landschaft, die von gerade einmal 270 Metern bis fast 1.700 Meter über den Meeresspiegel hinaufsteigt, wird noch heute, das gehört zum Konzept des Nationalparkes, mit Rentieren bewirtschaftet. Auf schwedischer Seite geht es in den Austre Tiplingan Naturschutzpark über.
Im kleinen Gutulia-Nationalpark, weiter südlich an der schwedischen Grenze gelegen, gibt es hochgelegene Sumpf- und urtümliche Waldlandschaften, Hochplateaus mit Urwäldern im 2011 gegründeten und nicht weit entfernt liegenden Langsua-Nationalpark.
An karger Schönheit kaum zu übertreffen ist der weit im Norden des Festlands liegende Stabbursdalen-Nationalpark, uralte Kiefern, urtümliche Vögel, Vielfraße, Elche, Rentiere, Lachse und Forellen prägen die Landschaft, der wilde Fluss Stabburselva bricht sich durch die Finnmark und wer Spaß am professionellen Fischfang hat, ist hier genau richtig.
Am äußersten inländischen Zipfel des hohen Nordens, mehr Finnland und Russland als Norwegen, befindet sich seit 1970 der Øvre-Pasvik-Nationalpark. Hier endet die Taiga Sibiriens, es gibt Nadelwälder, es gibt steinzeitliche Siedlungsreste, Orte der Samen und ein gemeinsames Tourismusprojekt der drei angrenzenden Länder.
1970 bekam auch die Insel Senja im Nordwesten ihren eigenen Nationalpark, Ånderdalen genannt. Im Nordwesten gibt es noch den Øvre-Dividal-, die unberührt wirkenden Hochebenen des Øvre-Anárjohka-, den spektakulären Reisa-Nationalpark, den riesigen Saltfjellet-Svartisen-Nationalpark mit seinen vielen Berghütten, der auf einigen Nordland-Inseln liegende Møysalen-Nationalpark, auch die Insel Seiland hat einen …
Wichtig sind natürlich der an Schweden grenzende große Rohkunborri-Nationalpark und der Varangerhalvøya-Nationalpark im äußersten Nordosten, der auch zum Schutz der Kultur der lange verkannten Samen angelegt wurde.
Völlig untypisch, darum umso erwähnenswerter: in Südnorwegen und im angrenzenden Südschweden gibt es Parks mit Korallenriffen. In Østfold beispielsweise den Ytre-Hvaler-Nationalpark. Es gibt dort diese wunderschönen, kleinen, im seichten Meer liegenden Inselchen, Schären genannt.
Spektakulär sind auch der Breheimen-Nationalpark in der Nähe der Wintersporthochburg Lillehammer, der Reinheimen-Nationalpark in Oppland und die Gletscher von Folgefonna.