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Das Königshaus Norwegens

Doch, Norwegen hat einen König. Und eine Königin. Obwohl das Land über Jahrhunderte eher fremdbestimmt regiert wurde, mal zum Herrschaftsbereich der Dänen, mal zu jenem der Schweden, mal zu beiden gehörte, verfügt es über ein durchaus einflussreiches Königshaus, das selbstbewusst auf eine mehr als 1000-jährige Geschichte verweist.

Wie das geht? Es braucht einfach eine Geschichte, einen Gründungsmythos, eine Idee von einem Land, die man einander zuraunen kann und die – nicht nur im Falle Norwegens – eher sagenhaft als belegbar ist. Vor inzwischen deutlich mehr als 1.000 Jahren haben in Norwegen noch Wikingerstämme das Sagen gehabt – und der Mann, mit dem die norwegische Geschichte nach royaler Lesart beginnt, ist ein gewisser Harald Hårfagre. Harald der Erste. Harald der Schönhaarige. Harald, der auch ganz gut mit den Samen konnte.

Jedenfalls geht man heute davon aus, dass dieser Harald im ausgehenden ersten Jahrtausend nach Christus ein kleines Reich im Westen Norwegens beherrschte; nicht als richtiger König, aber man nimmt ihn dafür.

Harald begründete die Dynastie der Ynglinger in Norwegen, die auch für die schwedische Geschichtsschreibung von entscheidender Bedeutung waren (wobei man sich dort die Geschichte etwas anders erzählt) – und stammte von Halvdan Svarte ab – aber das führt zu weit zurück. Auf Harald folgte dessen Sohn Erik I., genannt die Blutaxt, weil er, so wird in maßloser Übertreibung berichtet, 17 seiner 18 Brüder meuchelte. Es überlebte Håkon (der Gute), der Erik dann auch relativ rasch beerbte. Wer immer schon wissen wollte, was eine gute Presse wert ist: hier ist der Beleg.

Schon zu dieser Zeit gibt es enge Verbindungen zu Dänemark, zu England und natürlich zu Schweden, die Ynglinge haben sich in viele Geschichtsbücher geschrieben – für die Norweger sind die Olavs noch von großer Bedeutung, die um die Jahrtausendwende von seeraubenden Wikingern zu christlichen Königen wurden, die ihren neuen Glauben mit dem Schwert nach Norwegen brachten und mit Nidaros bzw. Trondheim nicht nur einen ersten wichtigen Herrscherzentrum gründeten, sondern auch das nördlichste Pilgerziel der Christenheit.

Das Königshaus Norwegens

Das Königshaus Norwegens ©iStockphoto/Marcus Lindström

Wir springen. Die Sverres, angeführt von Sverre Sigurdsson, waren ein mächtiger Stamm zwischen 12. und frühem 14. Jahrhundert, er herrschte zur Zeit der Bürgerkriege zwischen religiösen Baglern und aufständischen und skifahrenden Birkebeinern, mit dem Ende der Sverres beginnt die Zeit der Königreichfusionen.

Sehr bekannt ist die Kalmarer Union aus Schweden, Dänemark und Norwegen, die Greifen und Wittelsbacher waren auf dem norwegischen Thron, die Oldenburger haben lange Norwegen mitbeherrscht, die Holsteiner, die Bernadotten, die nach den Völkerschlachten das Land von Schweden aus regieren – und 1905 folgte die selbstbestimmte Eigenständigkeit.

Erster König war der in Kopenhagen geborene Haakon VII. ein dänischer Prinz aus einer Nebenlinie der Oldenburger, die unter anderem auch griechische und dänische Könige stellten. Aus seiner Ehe mit der britischen Prinzessin Maud ging Olav V. als Thronfolger hervor, der Norwegen bis 1991 regierte. Ihm folgte Harald V.. Haakon, Harald, Olav … Die Namen wiederholen sich.

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