Troms

Norwegen führt von Süden nach Norden, dabei immer die spektakuläre Fjordküste an seiner Seite. Dort, wo im hohen Norden die Polarmeere beginnen, das Land einen Knick gen Osten und damit Russland und Finnland hat, Schweden einfach den Weg zur offenen See abschneidet, an dieser Stelle ist die Fylke Troms.

Hauptstadt der Region ist Tromsø, mit seinen fast 70.000 Einwohnern mit Abstand größte Stadt, mehr als 300 Kilometer nördlich des Polarkreises gelegen, hat sie die nördlichste Kathedrale und die nördlichste Universität der Welt.

Lange wurde der hohe Norden von der Hafenstadt Bergen dominiert, wo sich die Hanse niedergelassen hatte, ab hier begann die Wildnis, in der sich Trapper, Finnen, Samen, Kvenen und Norweger gute Nacht sagten und noch ein paar Wildtieren die Felle über die Ohren zogen. Dass knapp 2.000 Kilometer nördlich einmal eine weitere Metropole entstehen würde, schien schwer denkbar.

Zahlreiche Inseln warten in Troms gastfreundlich auf sommerliche Besucher, die Outdoorsport, Wanderungen, Fischerei, Vogelbeobachtungen unternehmen, eine altersweise Landwirtschaft erleben oder einfach auf Sternenfang gehen können. Das Nordlicht? Das gibt es hier von Herbst bis Frühling.

Natur ist hier alles, es gibt tausende von Seen, kaum mehr als einen Tag und eine Nacht pro Jahr. Große Nationalparks sichern das Erbe der Natur, ein Erlebnis ist die zerklüftete Insel Senja, Harstad ist die zweitgrößte Stadt der Region, in ihr die uralte Kirche von Trondenes. In der Garnisonsstadt Bardu gibt es einen kleinen, aber feinen Polar Zoo, auf den zu Karlsøy gehörenden Inseln gibt es große Kolonien von Papageientauchern, außerdem wird hier Stockfisch für die internationalen Märkte eingeholt.

Troms ©iStockphoto/Åsmund Sveinsson

Die Verbindung von Meer und Land ist eiszeitlich zerklüftet, wo immer man hinkommt, schlägt das Meer seine Arme in das Land, die Menschen sind Künstler des Brückenbaus, arbeiten in Orten wie Lyngen oder Lenvik gegen die Widrigkeiten, die man Lebensumstände nennt und seit der Steinzeit den Rhythmus der Menschen bestimmen.

Die kleine Volksgruppe der Kvenen hat es sich zwischen Samen und Norwegern heimisch gemacht, am Dreiländereck von Norwegen, Schweden und Finnland liegt das kleine Storfjord, jedes Tal hat seine eigene Geschichte, die Kulturen sind alt und doch muss vieles immer wieder neu gewonnen und errichtet werden.