Narvik
Die norwegische Stadt Narvik liegt auf 68° 25′ nördlicher Breite und damit nördlich des Polarkreises. Die etwas mehr als 18.440 Einwohner zählende Stadt (Stand Januar 2011) ist die Hauptstadt der gleichnamigen Kommune. Die Stadt ist weniger als Touristenhochburg sondern vor allem als wichtige Hafenstadt bekannt. Im schwedischen Kiruna gefördertes Eisenerz wird mit der Ofotbanen, deren Bau die Stadt eigentlich erst entstehen ließ, nach Narvik transportiert und dort auf Schiffe umgeladen. Narviks Hafen ist dank des Golfstroms das ganze Jahr über eisfrei. Das für diese Breitengrade recht milde Klima Narviks ist auch auf den Einfluss des Golfstroms zurück zu führen.
Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei etwa 3,7° Celsius. Selbst im kältesten Monat herrscht nur eine Temperatur von etwa -4° bis -5° C. Im Zweiten Weltkrieg wurde Narvik 1940 durch die Wehrmacht besetzt, um den Nachschub des kriegswichtigen Eisenerzes für die deutsche Kriegs- und Rüstungsindustrie zu sichern und ihn gegen Angriffe der Engländer zu verteidigen. Bei der Schlacht um Narvik zwischen Wehrmacht und englischen Truppen wurden große Teile der Stadt zerstört. Noch heute werden in Umland der Stadt gelegentlich Hinterlassenschaften der Kämpfe gefunden. Narvik blieb übrigens bis Kriegsende in deutscher Hand. Im War memorial museum, einem der beiden bedeutenden Museen Narviks, kann sich der historisch Interessierte ausführlich über diese Zeit informieren.
Es gibt mehrere Wege, um nach Narvik zu reisen. Nur ausgerechnet mit der Hurtigrute, der traditionsreichen norwegischen Postschifflinie, kann man nicht anreisen. Eine Anreise per Bahn ist jedoch möglich wenn auch nicht ganz einfach. Narvik ist nämlich nicht an das norwegische Bahnnetz angeschlossen, dass nur bis Fauske oder Bodø reicht. Einige Privatbahnen nutzen jedoch die Strecke der Oftobanen. So besteht natürlich eine Verbindung zwischen Narvik und Kiruna, aber auch zwischen Narvik und Stockholm verkehrt ein Zug. Mehr als drei Verbindungen pro Tag gibt es aber nicht. Eine Anreise per Bus ist ebenfalls möglich wobei die bedeutendste Verbindung wohl die zwischen Narvik und Bodø ist, denn von dort besteht ja eine Anbindung an das norwegische Bahnnetz. Es bestehen auch Verbindungen nach Tromsø und der weiter nördlich gelegenen Stadt Hammerfest. Die Fahrten dauern zwischen mehreren Stunden und einem Tag. Der Bustakt ist ebenfalls eher dünn. Mit dem Auto kann man über die Europastraße 6 von Oslo bis nach Narvik fahren, muss aber gelegentlich Fähren benutzen. Der Flughafen Narvik-Framnes liegt recht nah am Zentrum, von ihm erreicht man innerhalb einer knappen Stunde den Flughafen in Tromsø. Mit einem Umstieg in Oslo kann man diesen auch relativ leicht vom Flughafen Frankfurt (Main) erreichen.
![Narvik Narvik](https://www.norwegen-abc.de/wp-content/uploads/2012/02/narvik.jpg)
Narvik ©iStockphoto/rusm
Narvik selbst ist nicht so groß, als dass man es nicht gut zu Fuß erkunden könnte. Die Stadt selbst ist möglicherweise die größte Sehenswürdigkeit, denn da man sich hier nördlich des Polarkreises befindet, stellt das Leben in dieser Region an sich eine Herausforderung dar. Im Sommer bleibt es den ganzen Tag hell. Der Winter ist dagegen eine nicht enden wollende Nacht. Neben dem bereits erwähnten War memorial museum besteht noch das Ofotenmuseum, dass sich natürlich der Geschichte der bedeutenden Bahnverbindung widmet. In und um Narvik herum gibt es einige sehenswerte Kirchen. Auch der Erzhafen lohnt einen Besuch. Im Sommer bieten sich besonders Wanderungen in den Bergen rund um Narvik an. Von dort hat man einen schönen Blick auf den Fjord in dem die Stadt liegt. Wer mag kann im Fjord zu den Wraks tauchen oder lieber versuchen, einen Lachs oder andere Fische zu angeln. Im Winter ist natürlich eher Wintersport wie Skifahren angesagt. Von Narvik aus lassen sich auch Ausflüge auf die Lofoten und Nordschweden unternehmen. Die Stadt bietet Unterkünfte in allen Preisklassen für diejenigen, die länger bleiben wollen. Ab ca. 20 Euro pro Person und Nacht kann man im Zentrum eine Unterkunft finden.